In einer Kriseninterventions- und Clearinggruppe erfolgt die Inobhutnahme von jungen Menschen, die vorübergehend nicht in ihren Familien leben können – entweder aufgrund von akuten Notsituationen oder im Rahmen von Kinderschutzfällen. Die Kinder und Jugendlichen werden von pädagogischen Fachkräften rund um die Uhr betreut.
Kontakt
Kinder-, Jugend- und
Familienhilfe
Antwerpener Straße 40
13353 Berlin
Pädagogische Leitung
Aysenur Kücükarpaci
T +49 30 491022-416
M +49 174 4772728
kuecuekarpaci@sodi-brst.de
Christian Hermes
hermes@brst.de
Teamleitungen
Kriseninterventions-/
Clearinggruppe 1
Franziska Kästner
T +49 30 491022-433
Kriseninterventions-/
Clearinggruppe 2
Marco Puschzian
T +49 30 491022-411
Die Ziele unserer Arbeit
- Bereitstellung eines Schutzraumes,
- Stabilisierung der Kinder,
- Clearing mit Kindern und Jugendlichen
(Sichtbarmachen von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Potenzialen, aber auch Unterstützungsbedarf), - Clearing mit den Angehörigen (Darstellung des Kooperationsverhaltens sowie von (Problem-)Sichtweisen, Lösungsansätzen und Beziehungsmerkmalen innerhalb der Familien bzw. bei den Bezugspersonen),
- Aufbau einer individuellen Erziehungspartnerschaft,
- Entwicklung einer tragfähigen Perspektive für junge Menschen.
Unser Angebot umfasst
- sofortige Aufnahme und Gewährleistung des Kinderschutzes,
- interdisziplinäre Klärung des Entwicklungs- und Gesundheitszustandes der Kinder und Jugendlichen in
Zusammenarbeit mit Arztpraxen, Trauma-, Kinderschutz- und sexualmedizinischer Ambulanz, KJPD, KJGD und SPZ, - Elternaktivierung (Anleitung und Begleitung der Kindeseltern im Alltag der Wohngruppe,
Aufnahme eines Elternteils über einen Gaststatus), - wöchentliche, begleitete und betreute Umgänge,
- Ermöglichung individueller Kontaktgestaltungen der Familien bzw. Bezugspersonen,
- beständige, sozialpädagogische Begleitung und Beratung der Familien und Bezugspersonen,
- Systemisches Elterncoaching,
- Coaching für Kinder,
- heilpädagogische Intervention und Begleitung der jungen Menschen,
- fundierte, fachliche Empfehlungen und Berichte zu weiterführenden Hilfen bzw. Unterstützungsleistungen für die Familien.
Bei Bedarf bieten wir folgende zusätzlich buchbaren Modul-Leistungen an:
- therapeutische Begleitung der jungen Menschen,
- Familien- und Systemtherapie,
- tiergestützte Arbeit im Rahmen der Einzelfallhilfe,
- intensive Vorbereitung der Wiederaufnahme in die Familie.
Wen unterstützen wir?
Unser Angebot richtet sich je nach Gruppe an Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 17 Jahren. Zur Aufnahme von jüngeren oder älteren Kindern, z. B. Geschwistern, können wir eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Ein Elternteil kann als Gast aufgenommen werden. Auch eine anonyme Unterbringung ist möglich.
Wir nehmen Kinder und Jugendliche krisenhaft oder auch für längere Zeit auf, wenn …
- der Verdacht auf eine Kindeswohlgefährdung besteht,
- eine tatsächliche Kindeswohlgefährdung vorliegt und die Kinder am aktuellen Lebensort nicht ausreichend geschützt, betreut oder versorgt sind, und / oder
- ein Clearing zur Perspektivklärung stattfinden soll.
Die gesetzlichen Grundlagen unserer Leistungen sind u. a. die §§ 34, 35a und 42 SGB VIII.
Lage und Ausstattung
Unser Bereich Krisenintervention und Clearing befindet sich an zwei Standorten in Berlin-Wedding und Berlin-Haselhorst. Beide Orte sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.
Insgesamt bieten wir an beiden Standorten 25 Plätze in drei Gruppen an. Zur Ausstattung gehören geräumige Einzel- und Doppelzimmer, Gemeinschaftsräume und große Küchen sowie Spiel- und Beschäftigungsbereiche. Alle Kinderzimmer verfügen über ein eigenes Badezimmer.
Zu unserem Grundstück in Wedding gehört ein eigener, gesicherter Garten. In der Nähe beider Standorte gibt es viele Spiel- und Freizeitangebote sowie Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen und andere Einrichtungen des täglichen Bedarfs. Es ist in manchen Fällen auch möglich, die aufgenommenen Kinder kurzfristig in eine unserer trägereigenen Kindertagesstätten zu integrieren.
Berichterstattung an das zuständige Jugendamt
- Clearingberichte jeweils sieben Tage, vier Wochen und acht Wochen nach Hilfebeginn,
- bei längerfristiger Unterbringung regelmäßige Entwicklungsberichte,
- bei Bedarf gesonderter Clearingbericht für den jungen Menschen.
Eingesetzte Methoden
Um einen systemisch basierten Überblick über die Familien bzw. Bezugspersonen zu erarbeiten,
nutzen die pädagogischen Fachkräfte unter anderem folgende Methoden und Hilfsmittel:
- Diagnostische Verfahren, u. a. verstehende subjektlogische Diagnostik nach Baumann,
- Familienbogen als Analyseinstrument der Merkmale und Beziehungen der Herkunftsfamilie,
- Netzwerk- und Ressourcenkarten,
- Genogramm,
- Ecomap.
„Ich bin gerne hier, weil ich viele Freunde habe und mit den Erwachsenen spielen kann.“
Miriam (Kriseninterventions- und Clearinggruppe)